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Grenzen setzen und Selbstfürsorge

 

Stell dir vor, du bist ein gut gefülltes Glas Wasser. Jeden Tag gibst du ein wenig von deinem Wasser an andere ab – sei es bei der Arbeit, zu Hause oder in Freundschaften. Was passiert, wenn du nicht regelmäßig nachfüllst? Genau, das Glas wird leer. Selbstfürsorge ist das Nachfüllen dieses Glases und persönliche Grenzen sind der Rand, der verhindert, dass du überfließt.

 

Was sind persönliche Grenzen?

 

Grenzen sind wie unsichtbare Linien, die du ziehst, um deine physische und emotionale Gesundheit zu schützen. Sie definieren, was für dich akzeptabel ist und was nicht. Diese Grenzen sind subjektiv und für jede Person unterschiedlich. Für manche ist es wichtig, abends ab 20 Uhr keine beruflichen Anrufe mehr zu beantworten, während andere vielleicht mehr oder weniger strikte Regeln haben. Stell dir vor, du hast eine Freundin, die es liebt, spontan vorbeizukommen. Für sie ist das eine Geste der Nähe und Freundschaft, aber für dich ist es Stress, weil du diese Zeit für dich selbst eingeplant hast. Hier ist es wichtig, klar zu kommunizieren, dass du diese Zeit brauchst, um dich zu entspannen und aufzutanken.

 

Anzeichen, dass deine Grenzen überschritten werden

 

Vielleicht kennst du das: Du fühlst dich ständig gestresst, bist gereizt oder hast das Gefühl, allen alles recht machen zu müssen. Das sind klare Anzeichen dafür, dass deine Grenzen nicht respektiert werden. Ein Beispiel: Du hast ein Projekt, das bis Ende der Woche fertig sein muss, und trotzdem sagt dein Chef dir immer wieder, dass du zusätzliche Aufgaben übernehmen sollst. Du fühlst dich überfordert und erschöpft. Oder du bist ständig für Freunde und Familie da, hörst dir ihre Sorgen an, hilfst ihnen bei ihren Problemen – und vergisst dabei völlig, dich um deine eigenen Bedürfnisse zu kümmern.

 

Wie du persönliche Grenzen setzt

 

Der erste Schritt ist die Selbstreflexion. Frage dich, was dir wichtig ist und wo deine persönlichen Limits liegen. Es kann hilfreich sein, diese aufzuschreiben. Wenn du deine Grenzen kennst, kommuniziere sie klar und deutlich. Nutze dabei „Ich-Botschaften“. Anstatt zu sagen: „Du machst mich immer müde“, könntest du sagen: „Ich brauche abends eine Stunde für mich, um zu entspannen.“

 

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, zu erkennen, dass deine Grenzen nicht fix sind. Sie können je nach Situation und deiner aktuellen Verfassung schwanken. Manchmal fühlst du dich vielleicht energiegeladen und bist bereit, mehr zu geben. An anderen Tagen brauchst du mehr Raum für dich selbst. Erlaube dir diese Flexibilität.

 

Ein Beispiel: An einem Tag kannst du nach der Arbeit noch problemlos Freunde treffen und dich unterhalten, an einem anderen Tag fühlst du dich ausgelaugt und brauchst einfach nur Ruhe. Beide Situationen sind in Ordnung, solange du auf deine Bedürfnisse hörst und diese respektierst.

 

Selbstfürsorge in den Alltag integrieren

 

Selbstfürsorge bedeutet, sich regelmäßig Zeit für sich selbst zu nehmen. Es kann so einfach sein wie ein Spaziergang im Park, eine Meditation am Morgen oder das Lesen eines guten Buches. Diese kleinen Rituale helfen dir, dein Glas Wasser nachzufüllen. Ein Beispiel: Jeden Morgen nimmst du dir 15 Minuten, um in Ruhe deinen Kaffee zu trinken und deine Gedanken zu ordnen. Das ist deine Zeit, bevor der Trubel des Tages beginnt.

 

Ein weiterer Aspekt der Selbstfürsorge ist, sich Auszeiten zu gönnen. Plane bewusste Pausen in deinen Alltag ein, um dich zu erholen und neue Energie zu tanken. Das kann ein kurzer Spaziergang während der Mittagspause sein, ein warmes Bad am Abend oder ein Wochenende ohne Verpflichtungen. Wichtig ist, dass du diese Zeiten nicht als Luxus, sondern als Notwendigkeit betrachtest. Dein Wohlbefinden hat Priorität.

 

Praktische Tipps zum Grenzen setzen

  • Selbstbewusstsein entwickeln: Reflektiere regelmäßig, was dir wichtig ist und welche Bedürfnisse du hast. Schreib diese auf und halte sie dir immer wieder vor Augen.
  • Kommunikation üben: Nutze klare und direkte Sprache, um deine Grenzen zu formulieren. Sage zum Beispiel: „Ich fühle mich überfordert, wenn ich zusätzliche Aufgaben übernehmen muss.“
  • Konsequenzen ziehen: Sei bereit, Konsequenzen zu ziehen, wenn deine Grenzen nicht respektiert werden. Das könnte bedeuten, eine Aufgabe abzulehnen oder eine Pause einzulegen.
  • Nein sagen lernen: Übe, höflich aber bestimmt „Nein“ zu sagen, ohne Schuldgefühle. Dein Wohlbefinden hat Priorität. Ein einfaches „Nein, das passt mir gerade nicht“ kann Wunder wirken.
  • Regelmäßige Pausen einplanen: Plane bewusste Pausen in deinen Alltag ein, um dich zu erholen und neue Energie zu tanken. Setze dir feste Zeiten, in denen du ungestört bist und dich nur um dich selbst kümmerst. Häufig ist wenig Zeit - eine Autofahrt mit guter Musik kann manchmal auch schon Wunder bewirken...
  • Grenzen visualisieren: Manchmal kann es helfen, sich seine Grenzen bildlich vorzustellen. Stell dir einen Schutzwall oder einen Kreis um dich herum vor, den nur du kontrollierst. Dies kann dir helfen, deine Grenzen besser zu wahren und durchzusetzen.
  • Selbstfürsorgerituale entwickeln: Schon 1.000x gelesen, aber doch nie umgesetzt? ;-) Finde Rituale, die dir guttun und dich entspannen. Das kann eine regelmäßige Yoga-Einheit sein, das Hören deiner Lieblingsmusik oder das Schreiben in ein Tagebuch. Diese Rituale geben dir Struktur und helfen dir, deine Bedürfnisse nicht aus den Augen zu verlieren.

 

Fazit

 

Grenzen zu setzen und Selbstfürsorge zu praktizieren sind keine egoistischen Handlungen. Sie sind notwendig, um in unserer hektischen Welt gesund und ausgeglichen zu bleiben. Es ist ein Akt der Selbstachtung und Selbstliebe, auf die eigenen Bedürfnisse zu hören und diese zu respektieren. Beginne noch heute, deine Grenzen zu erkennen und zu kommunizieren. Du wirst sehen, wie positiv sich das auf dein Leben auswirkt.

 

Es mag anfangs ungewohnt sein, für sich selbst einzustehen, besonders wenn du es gewohnt bist, anderen immer den Vorrang zu geben. Aber denke daran: Du kannst nur dann wirklich für andere da sein, wenn du auch gut für dich selbst sorgst.

 

Hast du schon Erfahrungen mit dem Setzen von Grenzen gemacht? Wie praktizierst du Selbstfürsorge? Teile deine Gedanken und Erlebnisse in den Kommentaren. Und wenn du Unterstützung benötigst, stehe ich dir als Coach zur Seite. Gemeinsam finden wir heraus, wie du dein Leben in Balance bringen kannst.

 

Es ist an der Zeit, dein Glas Wasser wieder aufzufüllen und deine eigenen Bedürfnisse an die erste Stelle zu setzen. Dein Wohlbefinden ist es wert.

 

 

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