Bedürfnisse undercover

 

Es ist Zeit, deinen Bedürfnissen auf die Spur zu kommen!

 

Stehen deine Bedürfnisse immer an zweiter, dritter oder letzter Stelle?
Ständig kommen andere Dinge zuerst: Kinder, Projekte, Arbeit, Haushalt, Hilfe für die Freund:innen und Familie?

Manchmal tauchen Gefühle auf. Wie kleine leuchtende Bojen signalisieren sie, dass da vielleicht ein Bedürfnis von dir sein könnte … Und dann tauchen sie schnell wieder ab.
Oder ist es sogar so, dass du deine Bedürfnisse gar nicht mehr wahrnimmst?

Mit all dem bist du nicht alleine. Viele Menschen übergehen ihre Bedürfnisse im Alltag regelmäßig und selbstverständlich. Und andere spüren sie gar nicht.
Irgendwann taucht dann eine Unzufriedenheit auf, eine Erschöpfung, Gereiztheit, Wut …
Es gibt viele Wege, wie sich unbefriedigte Bedürfnisse zeigen und auswirken.

 

 

Warum kehren wir unsere Bedürfnisse unter den Teppich?

 

Wo haben wir gelernt unsere Bedürfnisse zu übergehen? Ein paar Ansätze:

  • Die Grundlage dafür, wie wir mit Bedürfnissen umgehen, wird in der Kindheit gelegt. In dieser Zeit lernen wir von unseren Vorbildern. Wenn wir Eltern oder enge Bezugspersonen hatten, die selber nicht gut auf ihre Bedürfnisse geachtet haben (und davon gibt es viele …), dann haben wir das auf einer ganz grundlegenden Ebene als normal in unser Leben eingebaut. Und handeln nun auch so.
  • Unser Umgang mit Bedürfnissen ist von Glaubenssätzen geprägt. Manche davon haben wir in der Kindheit erlernt. Andere sind in der Gesellschaft einfach weit verbreitet. Das können Sätze sein, wie:
    Ich bin nur etwas wert, wenn ich etwas leiste.
    Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.
    Ohne Fleiß kein Preis.
    Gegessen wird was auf den Tisch kommt.
    Wer zu viel Gefühl zeigt, hat sich nicht im Griff oder, oder, oder …
    Von Platz für Bedürfnisse ist hier keine Rede.
  • Und dann gibt es noch Rollenerwartungen. Menschen, die weiblich sozialisiert wurden, haben vielleicht gelernt: Du musst immer für andere sorgen und dich nach ihren Wünschen und Bedürfnissen richten. Menschen, die eine männliche Sozialisation erlebt haben, haben vielleicht gelernt: Du darfst keine Gefühle zeigen. Sei stark und übernimm Verantwortung! Rollenbilder dieser Art verhindern, in sich hineinzuhören und zu fragen: Was ist mir eigentlich wichtig? Und was sind meine Bedürfnisse?

All das können Gründe sein, warum wir uns selbst die Tür vor der Nase zuschlagen und unsere Bedürfnisse missachten.

 

 

Coaching heißt auch ungewohnte Perspektiven einnehmen.

 

Also laden wir dich ein, dir auch mal folgende Frage zu stellen: Wenn du konsequent deine Bedürfnisse übergehst, gibt es dann nicht auch einen Teil in dir, der genau das will? Einen Teil, der quasi davon profitiert?
Denn: Wir würden ein Verhalten nicht dauerhaft aufrechterhalten, wenn es wirklich ausschließlich negativ für uns wäre. So gibt es in jedem eingeübten Verhaltensmuster auch einen Gewinn. Diesen zu ergründen und abzuwägen, was ist der Preis, den ich zahle und was ist der Gewinn, den ich erhalte, das kann sehr hilfreich sein. Wenn du Preis und Gewinn kennst, kannst du bewusster entscheiden und mit Klarheit neue Wege gehen.

 

“Jeder von uns hat eine Tür zur Veränderung, die nur von innen geöffnet werden kann.”

Virginia Satir

 

 

Glasklar deine Bedürfnisse erkennen.

 

Hast du Lust, einen Schritt zu machen, um deinen Bedürfnissen mehr Raum zu schenken?
Dann nimm dir einen Moment Zeit für diese Übung. Halte inne und wirf einen Blick darauf, welche Bedürfnisse du hast. Und schau, ob sie in deinem Alltag erfüllt werden.
Wenn dir klar ist, welche Bedürfnisse bei dir zu oberst liegen, kannst du dich sehr viel besser um dein Wohlbefinden kümmern.

 

Wie voll sind deine Gläser?

Eine Übung aus der Gewaltfreien Kommunikation

 

SCHRITT 1

Setz dich an einen ruhigen Ort und nimm dir einige Minuten Zeit. Überlege: Welche 5 Bedürfnisse dir gerade besonders wichtig sind? Notiere diese Bedürfnisse.

Es gibt eine große Anzahl an Bedürfnissen. Hier ein paar zur Anregung:

  • Atmung
  • Schlaf, Ausruhen, Erholung
  • Nahrung
  • Schutz, Wärme, Sicherheit
  • Berührung
  • Bewegung
  • Sexueller Ausdruck
  • Selbständigkeit, Selbstbestimmung, Autonomie
  • Selbstvertrauen, Vertrauen
  • Integrität
  • Kreativität
  • Ehrlichkeit, Echtheit, Authentizität
  • Selbstwirksamkeit
  • Beteiligung am Leben
  • Sinn
  • Zugehörigkeit
  • Anerkennung, Wertschätzung
  • Unterstützung
  • Bildung, Erkenntnis, Wachstum
  • Liebe, Intimität, Nähe
  • Zärtlichkeit
  • Geborgenheit
  • Verstehen
  • Begeisterung, Freude
  • Feiern
  • Bedauern, Trauern
  • Ordnung
  • Einfühlung

 

SCHRITT 2
Zeichne dir 5 Gläser oder drucke dir das Foto der Gläser aus. Schreibe jedes deiner 5 Bedürfnisse unter eines der Gläser.

 

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SCHRITT 3
Markiere für jedes Glas, welchen Füllstand es zurzeit in deinem Leben hat. Es geht hier ausschließlich darum, wie du es empfindest.  Dann überlege: Wie voll hättest du das Glas gerne, damit es dir so richtig gut geht? Und markiere diesen Füllstand in einer anderen Farbe.

 

SCHRITT 4
Lass das Bild auf dich wirken.
Überlege dann, bei welchem Glas du am dringlichsten etwas verändern möchtest.

 

SCHRITT 5
Setzte dir einen Zeitraum (z.B. 1 Woche/ 1 Monat) in dem du dich um dieses Bedürfnis kümmern möchtest.
Welche kleinen, realistischen Schritte kannst du gehen, um dieses Glas nach und nach voller werden zu lassen.
Notiere diese Schritte an einem Ort, wo du immer wieder darüber stolperst und daran erinnert wirst.

 

Viel Spaß beim Ausprobieren!

 

 

Mehr davon? Dann sei dabei!

Unser Coaching Retreat IT’S MY LIFE im Juni auf dem Gutshof Langensee.
Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, wie du deine Bedürfnisse besser erkennen und integrieren kannst, laden meine Kollegin Katinka Zeuner und ich dich herzlich zu unserem Coaching Retreat IT’S MY LIFE – Wieder in Verbindung mit mir kommen im Juni ein.


Dort werden wir gemeinsam mit kreativen und körperorientierten Methoden dienen Bedürfnissen auf die Schliche kommen.
Das Retreat bietet dir nicht nur die Möglichkeit, tiefer in das Thema Bedürfnisse einzutauchen, sondern auch, in einer unterstützenden Umgebung zu wachsen und zu lernen.
Das Erkennen und Erfüllen deiner Bedürfnisse ist eine Reise, die Mut und Aufmerksamkeit erfordert. Und es ist auch eine Reise, die das Versprechen eines nachhaltig erfüllteren Lebens birgt. Bist du bereit, den ersten Schritt zu machen? Wir freuen uns darauf, deine Antwort in den Kommentaren zu lesen.

 

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